Tagesanbruch im Blautal auf der schwäbischen Alb


Nachdem wir nun einige Zeit eine Hitzeperiode hatten, war für gestern endlich mal wieder Abkühlung in unserer Region angesagt. Also beschloss ich, den kühlen Morgen für eine Frühwanderung zu nutzen. Ausgangspunkt war kurz vor Sonnenaufgang der Ort Arnegg, Blaustein.

Der Temperaturrückgang der Nacht führte dazu, dass zumindest kurzzeitig ein bisschen Dunst über dem Tal lag. Und vor Sonnenaufgang wirkte das Tal so blau wie der Name. Allerdings war die Farbe Blau wohl nicht der Namensgeber des kleinen Flüsschens. Vielmehr ist dies wohl ein Name aus vorgermanischer Zeit. 

Ein Nachteil von solchen dunstigen Tagen ist, dass sich sehr viel Tau auf den Gräsern nieder lässt. Dies führte dazu, dass meine Hosenbeine ganz schön nass waren, bis ich mich durch das kniehohe Gras an das Ufer vorgekämpft hatte. Das Wasser floss sehr ruhig Flussabwärts, so dass sich das Ufer in dem Fluss spiegelte. 

Obwohl ich eigentlich nicht damit gerechnet hatte, lockerten die Wolken kurz vor Sonnenaufgang auf, so dass zumindest genug Wolkenlücken vorhanden waren, damit das warme Licht des nahenden Sonnenaufgangs den Himmel färben konnte und sich so in der Wasseroberfläche spiegelte.

Die Blau, die ihre Existenz dem berühmten Blautopf in Blaubeuren verdankt, fließt durch das breite Flusstal Richtung Ulm, wo sie in die obere Donau mündet.

Nachdem ich einige Zeit den Fluss entlang gegangen war, verließ ich das Flusstal Richtung Albhochfläche in die Nähe von Dietingen. Durch die Wolkendecke, die zwar geschlossen aber nicht allzu dicht war, hielten sich die warmen Farben der Sonne an diesem Morgen ungewöhnlich lange am Himmel. 

Kurz nach einer Pferdefarm, die ich auf dem Rückweg passieren musste, kam ich an einem riesigen Kleefeld vorbei. Leider waren sehr viele Blüten bereits verblüht aber dennoch war das Feld recht beeindruckend. Ein riesiges Blütenmeer.

Von der Albhochfläche ging ich dann auf einem frisch angelegten Waldweg wieder zurück in Richtung des Ausgangspunktes. Die Helligkeit der Steine, die noch nicht allzu lange auf dem Weg zu liegen schienen, gaben den Weg etwas Besonderes. 


Gegen Ende der Tour kam ich dann noch an dieser Stelle vorbei, die mir deutlich vor Augen führte, wie wichtig der Baumbewuchs am Albtrauf ist. Die starken Wurzeln einer Kiefer schienen den Steilhang davor zu bewahren, sofort in die Tiefe zu rutschen. Die Frage ist nur wie lange noch. Irgendwann wird auch diesem Baum der nötige Untergrund fehlen, so dass ihn ein Windstoß mit Leichtigkeit umwerfen kann.

Auch wenn es mit ca. 10 KM keine allzu lange Tour war, so hat die Strecke doch ausgereicht, dass ich auf jeden Fall mal wieder im Blautal vorbeischauen möchte.