Fotografische Herausforderungen bei Tagesanbruch


Wer meine fotografischen Arbeiten kennt weiß,  dass meine Aufnahmen hauptsächlich bei Tagesanbruch entstehen. Die Stille, die besonderen Lichtstimmungen und die erwachende Natur machen für mich den besonderen Reiz aus.

Allerdings birgt das fotografieren zu dieser Tageszeit oftmals auch besondere Herausforderungen.
Und damit ich mir deren bewusst werde und falls es jemand von meinen Lesern interessiert schreibe ich sie hier mal nieder. Naja und wenn es nicht interessiert, einfach das Foto genießen ;-)

1. Der Zeitpunkt

Die Anreisen zu meinen Motiven finden meist in einem Radius von max. 1,5 Stunden statt. Somit ist es insbesondere in den Sommermonaten angesagt, sehr früh aufzustehen. Das erste Licht,, welches das Ende der Nacht einläutet, erscheint bereits lange vor Sonnenaufgang. Wann genau das erste Tageslicht sichtbar wird, hängt dabei sehr stark von der eigenen Position und der Bewölkung am Himmel ab.

2. Die Position

Die ersten Lichtstrahlen am Horizont sind am Besten mit einer erhöhten Position gegenüber dem Horizont aufzunehmen. Da die ersten Lichtstrahlen die Landschaft kaum aufhellen, lassen sich interessante Aufnahmen oft nur durch das bewusste Einsetzen von Silhouetten erzielen.

3. Die Aufnahmetechnik

Bei Aufnahmen zum Tagesanbruch gibt es andere technische Prioritäten als bei Fotografien bei Tageslicht. Meist wenig relevant ist dabei die Schärfentiefe. Eher stellt sich die Frage, wie man bei so wenig Licht scharf stellt. Meist mache ich das manuell, da der Autofokus bei Dunkelheit nicht zuverlässig arbeitet.

Herausfordernder ist da schon die richtige Belichtung. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Belichtung auf die Lichter ausgerichtet ist und diese nicht ausfressen. Dass dabei in den dunklen Bereichen keine Zeichnung zu erkennen ist, nehme ich dabei in Kauf.  Es sei denn, es gibt ein Motiv im Vordergrund das mir wichtig ist. Dann erstelle ich auch schon mal eine Belichtungsreihe und füge die Aufnahmen in der Nachbearbeitung zusammen.

4. Die Bildbearbeitung

Bei der Bildbearbeitung achte ich vor allem auf zwei wesentliche Aspekte:
Keine ausgefressenen Lichter, was bedeutet, dass ich auch in den hellsten Bildstellen noch etwas Farbe oder Zeichnung erkennen kann. Außerdem keine zu großflächigen tiefschwarze Bereiche die das Foto meist uninteressant werden lassen.

Um diese beiden Ziele erfolgreich umzusetzen ist es oft nötig, die oben angesprochenen Belichtungsreihen ineinander zu blenden. Hierfür benutze ich neben Photoshop CC auch noch Plugins. Hier insbesondere Raya Pro, mit dem es sehr einfach möglich ist, ausgewählte Bereiche ineinander zu kopieren bzw. Teile eines Fotos in ein anderes "hinein zu malen". So vermeide ich den oft typischen HDR-Look anderer Techniken.

Entscheidend ist am Ende aber nur eines:

Mir muss das Foto gefallen ;-)

Hier ein Beispiel, aufgenommen auf der schwäbischen Alb bei Bleichstetten